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Niemand ist ein Täter, aber alle sind verletzt
Ich habe diesen Roman zum ersten Mal auf Yaldas Seite entdeckt. Sie hat mehrere sehr gute Videos über den Text und die Thematik gemacht, die mir bis heute im Kopf geblieben sind. Auf immer verbunden erzählt die einfachste und wohl am häufigsten wiederholte Geschichte der Welt: Beziehung, Untreue, Gehen, Bleiben, Familie.
Was diesen Roman für mich jedoch besonders und faszinierend macht, ist die kreative Form, die Mehrstimmigkeit und die brillanten Nebenhandlungen, mit denen Domenico Starnone aus einem scheinbar klischeehaften Stoff eines der stärksten Leseerlebnisse geschaffen hat, das ich bisher hatte.
Auf immer verbunden wird aus drei Perspektiven erzählt: Vater, Mutter, Kind. Jede Stimme bricht das Bild der vorherigen. Am Ende gibt es keine Sieger, aber auch keine Unschuldigen.
Die Nebenhandlungen – besonders Szenen wie die Begegnung mit dem Betrüger oder die Zerstörung der Wohnung – sind ebenso eindrucksvoll und einprägsam wie der Hauptstrang der Geschichte.
Wenn ihr Romane mögt, bei denen die Erzählform wichtiger ist als eine klare moralische Botschaft, dann lest unbedingt Auf immer verbunden.