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Es ist eine Sünde, eine Nachtigall zu töten!
Ein sehr schöner Klassiker über Zivilrecht und Humanität

Ein paar Jahre vor meiner Auswanderung habe ich mir fest vorgenommen, unbedingt ein Schengen-Visum zu bekommen und eine Europareise zu machen. Am Ende bekam ich ein Kurzzeitvisum und reiste ganz allein – mit einem sehr knappen Budget (20 Euro pro Tag, der Euro lag damals bei 4800 Toman) – nach Tschechien, Deutschland, Belgien und Frankreich. Es war eine wunderschöne, herausfordernde Reise, und wenn ich sie damals nicht gemacht hätte, hätte ich sie mir später nie leisten können, als der Euro immer teurer wurde.

Weil ich wenig Geld bei mir hatte, keine Karten nutzen konnte und mein Gepäck sehr begrenzt war, war Einkaufen für mich ein echtes Problem. Trotzdem wollte ich unbedingt ein Andenken aus dem berühmten Buchladen Shakespeare & Company in Paris mitnehmen. Ich habe dort zwei Stunden verbracht, gestöbert, gelesen, einfach die Atmosphäre aufgesogen – und mich schließlich für eine kleine Taschenbuchausgabe von To Kill a Mockingbird entschieden. Erstens kannte ich das Buch schon, zweitens war es auf Englisch, also für mich lesbar, drittens war es leicht und kompakt, und viertens preislich noch im Rahmen.

Mann in Anzug mit roter Krawatte, stehend vor einer Weltkarte im Hintergrund.

ch habe mir den Stempel vorne in das Buch machen lassen und bekam es in einer braunen Papiertüte mit dem Logo des Ladens. Ich habe ein paar Mal die ersten Seiten gelesen, aber irgendwie nie wirklich weitergelesen – bis vor ein paar Tagen. Ich war auf der Suche nach einem kleinen, leichten Buch für unterwegs, und da fiel mein Blick wieder auf genau dieses.

Und jetzt bin ich so begeistert davon, dass ich gar nicht weiß, ob ich weiterlesen oder lieber dafür sorgen soll, dass es nie endet. Ich verstehe überhaupt nicht, warum ich dieses wunderbare Buch so lange ungelesen im Regal hatte. Es ist so, so schön.
Es steckt voller Szenen und Gedanken, die auch heute – fast neunzig Jahre nach der Zeit, in der die Geschichte spielt – noch genauso gültig sind.

Was dieses Buch so besonders macht, ist seine stille Tiefe. Es ist durch die Augen eines kleinen Mädchens erzählt – Scout –, aber es geht um große, ernste Themen: Gerechtigkeit, Vorurteile, Moral, Zivilcourage.
Ihr Vater, Atticus Finch, ist eine Figur, die man nie vergisst. Er bringt seinen Kindern bei, Menschen nicht in „gut“ oder „böse“ einzuteilen, sondern immer zu versuchen, sich in andere hineinzuversetzen – auch wenn das schwerfällt. Besonders berührt hat mich, wie er erklärt, dass man das rassistische Verhalten mancher Menschen nicht gutheißen darf, aber gleichzeitig versuchen soll, ihre Lebensumstände zu verstehen. Nicht, um sie zu entschuldigen, sondern um ihnen nicht mit Hass zu begegnen.

Wisst ihr eigentlich, was der Titel des Buchs bedeutet?

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